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Lohnt sich das eigentlich?

Dieser Beitrag enthält nichtkommerzielle Werbung, da ich Marken nenne und externe Webseiten verlinke. Alle Produkte habe ich selber bezahlt.

Ich liebe nähen – das ist klar, oder? Besonders gern Baby- und Kinderkleidung – gerne für Freunde und Verwandte. Aber auch Kleidung, Taschen etc. für mich. Wenn man allerdings so viele Klamöttchen näht, fängt man irgendwann an die Kosten zu berechnen und sich Gedanken zu machen ob sich das tatsächlich alles so lohnt. Über dieses Thema habe ich mich vor ein paar Wochen auch mit zwei Freundinnen unterhalten, die selber Kinder haben (eine von ihnen näht auch sehr gerne für ihren Sohn – schaut doch mal hier in ihrem Blog vorbei. Dort geht es um Schwangerschaft, Erziehung, das Mama-Leben etc.).

Gerade bei den kleinsten Zwergen denkt man drüber nach ob es sich lohnt, weil sie sooo schnell aus den mit Mühe genähten Sachen herauswachsen. Hinzu kommen die ganzen Billigangebote von Discountern etc. wo man gerade mal 6 € für drei Bodies bezahlt!?! Also ich frage mich schon wie das möglich ist ... Keine Frage – die Angebote sind super und gerade für den kleinen Geldbeutel ein absoluter Segen und ich möchte das auf keinen Fall schlecht reden. Ich für mich habe aber entschieden, dass ich so viel wie möglich selber nähen möchte, unabhängig vom Preis der dahinter steckt, solange das halt für mich möglich ist. Natürlich hat man auch nicht immer die Zeit dafür und muss trotzdem auf gekaufte Sachen zurückgreifen.

Außerdem wenn man mal "normale" Angebote nimmt und die Preise mit den selbstgenähten Sachen vergleicht – so viel Unterschied gibt es da auch nicht. Ich nehme mal Beispiele für Baby-Kleidung von einer bekannten Kleidungs-Kette:

  1. Softshelljacke in Größe 80: Gekauft um die 18 €, Genäht ca. 14 €
  2. Leggins in Größe 56: Gekauft um die 5 €, Genäht ca. 2 €
  3. Sweatshirt in Größe 56: Gekauft um die 8 €, Genäht ca. 7 €
  4. Schlafsack in Größe 56: Gekauft um die 20 €, Genäht ca. 16 €
  5. Langarm-Body in Größe 56: Gekauft um die 5 €, Genäht ca. 4 €

 

Klar unterscheiden sich die Preise, je nachdem was man kauft – und das trifft auch bei den Stoffen zu. Aber im Endeffekt, wenn man nicht von den Discount-Preisen ausgeht, kommt man billiger oder zumindest gleich-teuer davon (auf jeden Fall bei so kleinen Größen). Eine gute Alternative ist natürlich auch Second-Hand-Kleidung, was aber auch nicht Jedermanns Sache ist.

Ein anderer großer Vorteil ist, dass man beim selber nähen weiß, von wem es genäht wurde und dass es nicht zum Dumping-Lohn produziert wurde (selbst wenn man teurere Kleidung kauft, kann man nicht sicher sein, dass am Ende mehr bei den Textilarbeitern landet). Ich möchte nicht dass sich irgendjemand angegriffen fühlt oder so – ich selber kaufe (leider zu viel) günstige Klamotten für mich selbst, bei denen ich nicht sicher bin unter welchen Umständen sie produziert wurden. Und gerade deshalb sehe ich selber nähen als großen Vorteil, auch wenn es nur ein paar Teile sind die man selber macht. Wer ganz besonders bedacht ist, was dieses Thema betrifft, der sollte auch mal zu GOTS-Stoffen (-Kleidung) greifen. Ich z.B. habe bei meiner letzten Bestellung darauf geachtet, fast nur solche Stoffe zu kaufen. Teilweise wurden diese sogar in Deutschland produziert und ausschließlich Bio-Farben verwendet. Das ist natürlich auch nicht immer möglich – schließlich sollen einem die Stoffe ja auch gefallen. Aber gerade bei Uni-Stoffen achte ich jetzt bewusster drauf.

 

Love, Passion and Joy

Mittlerweile überlege ich mir auch immer öfter vorher Sets, die ich nähen möchte. Und es ist wirklich ein schönes Gefühl, wenn man dann am Ende das Ergebnis sieht – ob es nun so geworden ist wie erhofft oder doch anders, ob es überhaupt zusammen passt oder nicht ^^ (ja, manchmal muss man halt auch hier mit Rückschlägen klar kommen ;-) ) Naja neben all den oben genannten Dingen, nähe ich die Sachen hauptsächlich doch, weil ich wirklich Spaß dran habe und es als mein Hobby liebe <3 egal ob es sich preislich lohnt oder nicht.


Nach jedem Projekt bleiben allerdings immer irgendwelche Stoffreste übrig, für die man ja auch Geld bezahlt hat. Und diese kann ich wirklich nicht gut wegwerfen, egal wie klein sie sind ^^ Bisher habe ich jedes Fitzelchen aufbewahrt.

Da wir aber (vor gut einer Woche)  in die Schweiz gezogen sind, wollte ich so viel wie möglich davon vorher "loswerden". Also habe ich angefangen alle Reste auszusortieren aus denen man noch 12x12 cm große Quadrate rausschneiden konnte. Alles was deutlich kleiner war (und nicht mehr wirklich wiederverwendbar) musste ich schweren Herzens wegschmeißen (ich weiß, das ist eeeeeetwas übertrieben ^^). Aus den Quadraten habe ich dann letztendlich eine Patchworkdecke genäht und diese mit Füllwatte ausgestopft. Drumherum kam noch ein Rahmen aus einer Ikeadecke (so viel dann zum Thema GOTS xD), wie auch auf die Rückseite. Fertig ist eine kunterbunte, wolkig, fluffig-weiche Krabbel- bzw. Liegedecke :-) Leider habe ich immer noch jede Menge Reste, die von der Form nicht gepasst haben. Daraus werde ich noch Söckchen, Handschuhe und Stofftiere nähen. Dann ist alles gut verwertet ^^ Was dann letztendlich draus entstanden ist, werde ich euch in einem späteren Beitrag noch zeigen.

Übrigens habe ich genau wegen diesem Thema angefangen, kein Teil mehr in doppelter Stofflage zuzuschneiden. Gegengleiche Teile schneide ich immer einzeln zu. Klar, das ist dann doppelte Arbeit aber spart auch viel Stoff ein, wenn man sie richtig platziert.

 

So, das waren dann mal meine Gedanken dazu ;-) Aber ich finde auch: jeder wie er möchte und kann!

Habt's fein und bis bald!

Eure Steffi

by-swirly

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Kommentare: 2
  • #1

    Leonie (Freitag, 09 März 2018 12:10)

    Hallo meine Liebe,
    wie schön, dass du dich mit diesem Thema auseinander gesetzt hast. Ich war irgendwie immer der Meinung, dass selbstgenähtes immer teurer ist. Aber eigentlich hast du recht! Der Stoff an sich ist zwar teurer, aber man kann aus einer Stoffbahn ja deutlich mehr zaubern als nur ein Teil. Natürlich kommt die eigene Arbeitszeit dazu. Aber wenn man für sich und seinen Mini produziert, ist es ja mehr Hobby. Kauft man allerdings selbstgenähte Kinderkleidung, ist die oft nicht zu bezahlen. Eben wegen der Arbeitszeit die dahinter steckt.
    Ich bin deiner Meinung: wenn man die Kleidung selbst macht, weiß man genau wo sie her kommt. Man kann sich sicher sein, dass keiner ausgebeutet wurde und dass sich keine schädlichen Inhaltsstoffe darin verbergen. Das Thema Ausbeutung finde ich sehr wichtig, ein Grund weshalb ich bestimmte Läden meide! Aber ja, man kauft dennoch viel zu viel billig produzierte Wahre, bei denen man sich auch nicht sicher sein kann unter welchen Bedingungen diese gefertigt worden sind.

  • #2

    Steffi (Donnerstag, 05 April 2018 16:41)

    Liebe Leonie,
    endlich bekommst du von mir mal eine Antwort! Ganz genau so sieht es aus, wie du es schreibst.

    Allerdings gibt es auch selbstgenähte Kleidung für Babys und Kinder zu kaufen, die nicht so wahnsinnig teuer sind. Kommt immer drauf an was man da kauft – eine Pumphose oder Leggins ist ja ziemlich schnell genäht, d.h. da steckt dann auch nicht so viel Arbeitszeit drin und man kann sie somit auch recht günstig bekommen. Eine aufwändig genähte Jacke kann da preislich natürlich auch ganz anders ausfallen. Aber ich denke auch hier kann man mal drauf zurückgreifen. Entweder mal als besondere Ausnahme oder als schönes und individuelles Geschenk :-)

    Liebe Grüße
    Steffi